Es liegt etwas in der Luft. Etwas Bitteres. Nicht nur Diesel und Staub, sondern Misstrauen, das sich wie ein bleierner Schleier über die Straßen legt. Das Police Department – einst das Rückgrat von Recht und Ordnung – beginnt sich zu biegen. Nicht unter Druck, sondern unter seiner eigenen Selbstherrlichkeit.

In letzter Zeit häufen sich die Stimmen, die sich wundern, warum Officer mit aufheulenden Motoren rote Ampeln ignorieren, Parkverbote missachten, mit wahnwitziger Geschwindigkeit durch die Stadt rasen – ganz ohne Blaulicht, ohne erkennbare Dringlichkeit. Wer sie zur Rede stellt, bekommt die gleiche ausgeleierte Antwort: „Einsatz.“ Doch wenn alles ein Einsatz ist, ist dann nicht irgendwann nichts mehr einer?

Die Marke wird zum Freifahrtschein, ein goldenes Schild gegen Verantwortung. Während Otto Normal für sein falsch geparktes Auto Strafe zahlt, steht der Streifenwagen halb auf dem Zebrastreifen, halb auf dem Bürgersteig, Motor laufend, Fahrertür offen – und niemand stellt Fragen. Denn Fragen stellen heißt anecken, heißt riskieren, dass man selbst ins Visier gerät.


Ein Vorfall am PBMD wirft besonders dunkle Schatten. Eine Gruppe Störenfriede, Chaos im Anmarsch, doch das PD? Schweigt. Schaut weg. Die Ärzte fordern Hilfe, Zivilisten bitten um Eingreifen – doch niemand rührt sich. Und als die Bürger selbst zur Tat schreiten, um das zu tun, was eigentlich Aufgabe der Polizei wäre, da sind plötzlich Handschellen im Spiel. Für wen? Nicht für die, die stören. Sondern für die, die handeln.

Ist das nicht eine perfide Logik? Wer das Vakuum füllt, das die Polizei hinterlässt, wird zum Täter gemacht. Ist das nicht aktive Passivität mit dem Ziel, Menschen zu provozieren? Und dann, wenn die Situation eskaliert, die moralische Überlegenheit auspacken und mit kaltem Blick sagen: „Sie haben das Gesetz gebrochen.“

Ich selbst wurde Teil eines solchen Schauspiels. Ich habe eingegriffen, weil ich musste – weil sonst niemand wollte. Statt Dank gab es Stahl an meinen Handgelenken. Erst als ich drohte, öffentlich zu sprechen, wurde plötzlich der Weg zur Chefetage freigeräumt, wurden warme Worte gesucht, statt kalter Gitter. Ein Gespräch sollte die Wogen glätten. Doch was heilt Worte, wenn der Respekt schon längst erodiert?


Und dann… die Staatsbank. Was dort geschah, klingt wie ein schlechter Krimi mit tragischem Ende. Geiseln, schutzlos, zittern zwischen den Fronten. Und das PD? Es spricht –Dann knallt die Geiseln ab – und zieht ab. Lässt Menschen zurück, für deren Schutz sie doch ihren Eid geschworen haben. Als selbst die Täter fassungslos sind, als sogar sie die Geiseln ziehen lassen, weil sie nicht glauben können, was sie hörten – dann muss man sich fragen: Wer sind hier die Gesetzlosen?


Wir stehen an einer Schwelle. Nicht zwischen Recht und Unrecht, sondern zwischen Vertrauen und Verrat. Ein Abzeichen ist kein Heiligenschein. Eine Marke schützt nicht vor moralischem Verfall. Und wenn ein System sich weigert, sich selbst zu prüfen, wird es irgendwann von innen heraus faulen.

Das PD steht in der Pflicht – nicht zur Machtausübung, sondern zur Verantwortung. Nicht zur Selbstdarstellung, sondern zum Dienen. Der Bürger ist nicht euer Spielball, sondern euer Auftrag. Und wer diesen Auftrag verrät, verliert mehr als sein Ansehen. Er verliert die Seele des Rechtsstaates.

Denn wann immer Gerechtigkeit schweigt, wird Willkür laut.

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