Lokale Einzelhändler schlagen Alarm
Während viele die festliche Atmosphäre der Weihnachtsmärkte genießen, herrscht bei zahlreichen kleinen Ladenbesitzern in der Innenstadt Verärgerung. Besonders betroffen sind Obststände und 24/7-Betriebe, die ohnehin am Existenzminimum operieren. Die fast siebenwöchige Dauer der Weihnachtsmärkte habe viele Selbstständige in die Krise getrieben, so berichten betroffene Geschäftsleute.
„Die Besucherströme bleiben aus, die Leute kaufen nur auf dem Markt, und wir schauen in die Röhre“, klagt ein Obststand-Betreiber, der seit Jahren ein fester Bestandteil der Innenstadt ist. Auch Besitzer kleiner Läden und Kioske berichten von deutlichen Umsatzeinbrüchen während der Weihnachtszeit.
Steuerlast und Marktgebühren als Belastung
Neben den Umsatzeinbußen sorgt auch die hohe Steuerlast für Frust. Viele Einzelhändler fragen sich, wohin das noch führen soll. „Wir zahlen schon genug Steuern und Abgaben, und dann kommt so ein Markt, der uns noch mehr Kunden wegnimmt“, so ein 24/7-Ladenbesitzer.
Die Standgebühren für die Marktbetreiber selbst sind ebenfalls ein Streitthema. Während größere Unternehmen und Franchise-Stände auf den Weihnachtsmärkten florieren, geraten kleinere lokale Händler zunehmend unter Druck.
Rufe nach faireren Bedingungen
Die Situation wirft Fragen auf: Wie können Städte und Gemeinden eine Balance zwischen traditionellen Weihnachtsmärkten und dem Überleben der lokalen Einzelhändler finden? Erste Forderungen nach kürzeren Marktzeiten oder einem stärkeren Einbezug der lokalen Geschäfte werden laut.
Einige Kommunen haben bereits Pilotprojekte gestartet, bei denen lokale Händler während der Weihnachtszeit Sonderaktionen oder Verkaufsstände auf dem Markt betreiben dürfen. Ob dies eine Lösung sein kann, bleibt abzuwarten.
„Es geht um unsere Existenz“
Für viele Betroffene ist die Situation jedoch bereits jetzt kritisch. „Wir lieben diese Stadt und wollen hier bleiben, aber so wird uns das Leben schwer gemacht“, sagt ein Händler, der anonym bleiben möchte.
Die Weihnachtszeit, eigentlich eine Zeit der Besinnung und Freude, entwickelt sich für viele kleine Ladenbesitzer zu einer Phase der Existenzangst. Die Politik ist gefragt, um den Einzelhandel nachhaltig zu unterstützen und den Weihnachtszauber für alle zu bewahren.