Würfelpark, gestern Abend: Was als friedliche Versammlung begann, endete in einer Schießerei mit mehreren Verletzten. Dutzende Bürger*innen hatten sich im Würfelpark versammelt, um still gegen Polizeigewalt zu protestieren – ein nicht angemeldetes, aber ruhiges Zeichen des Widerstands.

Doch mit dem Eintreffen des Police Departments kippte die Stimmung. Die Beamten forderten die Auflösung der Demonstration, mit der Begründung, es handele sich um eine nicht genehmigte Versammlung. Was folgte, war keine Deeskalation, sondern der Versuch, mit Zwang und Drohgebärden ein friedliches Zeichen der Zivilgesellschaft zu brechen.

Zur selben Zeit fuhr ein Fahrzeug der „Ballas“ – offenbar auf dem Weg zu einem sogenannten Lootdrop – am Park vorbei. In einem Moment, der viele Fragen offenlässt, eröffnete das Police Department ohne sichtbare Vorwarnung das Feuer. Es entbrannte eine Schießerei, in der das Police Department nicht nur die Kontrolle verlor, sondern auch das Vertrauen weiter verspielt hat.

Die bittere Ironie: Eine Demonstration gegen Polizeigewalt wird durch Polizeigewalt beendet.

Was bleibt: Darf man in dieser Stadt nicht einmal mehr gegen Gewalt protestieren, ohne selbst Opfer von ihr zu werden? Welches Signal sendet eine Polizei, die inmitten friedlicher Stimmen zur Waffe greift? Der Ruf des Police Departments – ohnehin angeschlagen – versinkt tiefer im Misstrauen.

Es ist an der Zeit, dass Fragen gestellt – und endlich beantwortet – werden.

Doch die Antworten bleiben aus. Auf Anfrage der Presse hieß es lediglich, die Pressesprecher/in sei „nicht da“ – eine Floskel, die seit Monaten immer wieder bemüht wird, wenn es unbequem wird. Als ein ranghöherer Beamter kurz erschien, wurde man rasch abgewiesen. Keine Zeit, hieß es. Doch im nächsten Atemzug war zu hören: „Er will mit dir nicht sprechen.“

Da stellt sich die Frage: Was steckt hinter dieser Mauer des Schweigens? Ist es die Furcht, eigenes Fehlverhalten einzugestehen? Oder schlicht das Kalkül, dass man sich über Öffentlichkeit und Verantwortung hinwegsetzen kann?

Wer schweigt, macht sich nicht nur verdächtig – er bestätigt, was viele längst befürchten.

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